Ziborien dienten als kelchähnliche Gefäße mit abnehmbarem Deckel zur Aufnahme bereits konsekrierter, also gewandelter Hostien während der Messe und als Rückhalt für die Kommunion von Kranken oder Sterbenden.

Da sich in dem hl. Brot die Gegenwart Christi offenbart, waren die Behältnisse entsprechend kostbar gestaltet. Das ausgestellte sechsseitige Ziborium zeigt eine reiche architektonische und ornamentale Gliederung, die unter anderem aus mit Glassteinen besetzten Filigranzierstreifen besteht. In den Feldern des Gefäßkörpers sowie denjenigen des ähnlich einem Zeltdach spitz zulaufenden Deckels erscheinen Ganz- und Halbfiguren, die über Model geformt wurden. Vermutlich handelt es sich um Apostel, wobei lediglich Petrus mithilfe seines Attributs, dem Schlüssel, eindeutig zu erkennen ist, ebenso wie die Gestalt Christi anhand ihres mit einem Kreuz ausgezeichneten Nimbus.

Der Deckel lässt sich über ein Scharnier öffnen. Eine heute beschädigte Vorrichtung diente wahrscheinlich zur Befestigung der textilen Ummantelung (des Kelchvelums) für das Ziborium. Eine früher geäußerte Vermutung, dass das Objekt als Reliquienpyxsis (Reliquiengefäß) fungiert haben könnte, ist eher unwahrscheinlich.

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