Der Begriff Aquamanile, der sich aus den beiden lateinischen Wörtern aqua (Wasser) und manus (Hand) zusammensetzt, benennt seine Funktion recht genau. Das bei der liturgischen Händewaschung verwandte Gießgefäß ist nicht als schlichte Kanne, sondern vorwiegend in Form eines Tierleibes, hier besonders kunstvoll in Gestalt eines Löwen entworfen.

Sein majestätisch aufgerichteter Leib weist eine stilisierte Mähne und ornamentale Gravuren auf. Der Griff des Gießlöwen wird von einem schlanken Drachen gebildet, der sich mit den Vorderläufen an seinem Kopf abstützt; der Ausguss von einer männlichen Halbfigur, die aus dem mit langen Zähnen bewehrten Maul herausragt, die Hände gegen die Lefzen gestemmt. Eine ehemals verschließbare Öffnung am Hinterhaupt des Tieres diente zum Einfüllen des Wassers.

Das Aquamanile wird in dem Mindener Domschatzinventar von 1683 mit dem Vermerk "Ein messings Handfaß in eines Löwen Format" erwähnt. Während bisher als Entstehungsdatum meistens das 13. Jahrhundert genannt wurde, kann nach neueren Forschungen bereits die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts angenommen werden.

Berichtet wird auch, dass Heinrich der Löwe das Aquamanile aus Anlass seiner Hochzeit mit Mathilde von England im Jahr 1168 im Mindener Dom dem Bischof zum Geschenk gemacht haben soll.

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