Unter Reliquien (lat. reliquiae) versteht man die sterblichen Überreste von Heiligen sowie Gegenstände, die vermutlich aus deren Besitz und Gebrauch stammen. Als "greifbare" Erinnerung bleiben sie sichtbare Zeichen der Heiligen und ihrer Wirkkraft auch über deren Tod hinaus.

Geistliche Würdenträger und weltliche Herrscher gleichermaßen stifteten den Heiligen für ihre Reliquien - den Überresten aus dem irdischen Dasein - die allerkostbarsten Werke für ihr eigenes Seelenheil. Dem Reliquienkult kam im ganzen Mittelalter ein unschätzbares Gewicht zu. So wurden der "heilige Körper" und die Gegenstände, die mit diesem in Berührung gekommen waren, zerteilt - in der Überzeugung, dass auch dem kleinsten Teil dieselbe Kraft innewohne wie dem unzerteilten Leib.

Reliquiare sind Behältnisse, die zur Aufnahme von Reliquien dienen. Ihre Geschichte reicht - wie die Reliquienverehrung selbst - in die altchristliche Zeit zurück. Damals fanden Kästchen, Büchsen und Ampullen aus unterschiedlichen Materialien Verwendung. Diese wurden als "Altargrab" (sepulcrum) in die Altäre eingelassen. In der Folgezeit wurden die Reliquien in Schreinen und anderen Reliquiaren auf der Altarmensa oder in eigens dafür angefertigten Reliquienschränken den Gläubigen präsentiert.

Mit der Einführung des Fronleichnamsfestes 1264 als Fest der Gesamtkirche durch Papst Urban IV. und dem Bedürfnis, das Allerheiligste sichtbar zu machen, wurde die eucharistische Monstranz geschaffen, damit einher ging die Ausprägung von Reliquienostensorien (Schaugefäßen). Fortan entwickelte sich ein mannigfaltiger Formenschatz an Reliquiaren: Reliquienstatuetten, Büstenreliquiare etc.

"Redende Reliquiare" geben durch ihre äußere Form Hinweis auf die Art der Reliquie, die sich z.B. in den sogenannten "Armreliquiaren" befindet.

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